Bericht vom Südkurier 01.10.2020
Die Nachsorgeklinik Tannheim erhält eine Spende von 18 000 Euro aus dem Donaueschinger Stadtlauf – im Corona-Jahr freut sich die Klinikleitung über diese Zuwendung ganz besonders.
Der Erlös des Schutzengellaufs in Donaueschingen kommt dieses Jahr der Nachsorgeklinik Tannheim zugute. Über die stolze Summe von 18 000 Euro freuen sich alle Beteiligten: Harald Rettenmaier (AOK), die Organisatoren des Schutzengellaufs, Stefan Zimmermann und Silvia Kunz, Roland Wehrle (Nachsorgeklinik Tannheim) und Benedikt Grießhaber (Sparkasse). | Bild: Silke Weidmann
Die Freude über das Ergebnis steht den Verantwortlichen ins Gesicht geschrieben. Trotz der Corona-Einschränkungen sind dank zahlreicher Teilnehmer, Sponsoren und privater Spender beim Donaueschinger Schutzengellauf 18 000 Euro zusammengekommen, die an die Nachsorgeklinik Tannheim gehen. Roland Wehrle, einer der beiden Geschäftsführer, sprach „ein großes Dankeschön an alle Beteiligten“ aus.
Normalerweise drehen über 1000 Läufer an einem Samstag Anfang August möglichst viele Runden durch die Donaueschinger Innenstadt. „Schon allein die Situation an Start und Ziel wäre unter Corona-Bedingungen nicht kontrollierbar gewesen“, fasst Mitorganisator Stefan Zimmermann zusammen. Den beliebten Lauf einfach ausfallen zu lassen sei aber auch nicht in Frage gekommen. Daher hatte Initiatorin Silvia Kunz die rettende Idee: Der Lauf muss virtuell stattfinden. „Vorsichtig“ habe sie bei den Hauptsponsoren nachgefragt, ob sie auch in dieser Form als Unterstützer dabei seien. Harald Rettenmaier (AOK Schwarzwald-Baar-Heuberg), war schnell überzeugt: „Das ist eine Herzensangelegenheit für uns.“ Ebenso hat sich die Sparkasse Schwarzwald-Baar als einer der Hauptsponsoren nicht von der veränderten Situation abschrecken lassen, wie Benedikt Grießhaber berichtet: „Der Schutzengellauf gehört zur DNA der Sparkasse, das ist Ehrensache.“
Die Nachsorgeklinik Tannheim arbeitet schon viele Jahre mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die an Mukoviszidose erkrankt sind. „2020 ist ein belastendes Jahr für uns“, resümiert Roland Wehrle. Im März zwang ein positiver Corona-Test bei einem Patientenvater zur vorübergehenden Schließung der Klinik. Inzwischen finden dort zwar wieder Rehas für Familien mit kranken Kindern statt, jedoch unter komplizierten und teuren Corona-Bedingungen. Nun bereiten den Verantwortlichen Pläne der Bundeswehr, einen Standortübungsplatz nahe der Klinik zu errichten, große Sorgen. Für ihren Protest dagegen erfährt die Nachsorgeklinik deutschlandweite Unterstützung. Eine Onlinepetition hat bereits über 29 000 Unterschriften.